Judo-Theo, unser Hattinger Original, hat seinen letzten Kampf beendet

Wer immer in Hattingen mit Judo konfrontiert wurde, der Name Theo Schlieper fiel spätestens im dritten Satz. Theo wurde bereits zu Lebzeiten als „Judolegende“ in Hattingen bezeichnet. Kein anderer Judoka hat den Verein inner- und außerhalb der Hattinger Stadtmauern so bekannt gemacht wie Theo. 

Im Alter von 15 Jahren begann Theo mit dem Judosport und war fortan mit dem Judo-Virus infiziert. Schnell übernahm er weitere Aufgaben im Verein und engagierte sich viele Jahre lang als Trainer, Abteilungsleiter, Geschäftsführer und als 2. Vorsitzender. Wenn immer es die Möglichkeit gab‘, Judo außerhalb der Tatami bekannt zu machen, der 1. JJJC Hattingen war in Person von Theo dabei. Sei es bei Vorführungen auf dem Hattinger Altstadtfest, bei der 600-Jahr-Feier der Stadt Hattingen, bei zahlreichen Umzügen desHattinger Rosenmontagszuges oder bei den Jubiläumsfeiern des Vereins. Auch bei seinen Fahrten über die Landesgrenzen hinaus, war ein Judogi immer in seinem Gepäck. Theo war der Angelpunkt des Vereins, er rekrutierte zahlreiche Helfer und Helferinnen für die Belange des 1. JJJC Hattingen. „Nicht E-Mail, sondern Face-Mail“ war sein Motto, welches ihn so bekannt und beliebt machte. Theo war einfach da – als aktiver Kämpfer, Trainer und treuer Begleiter. Wusste einer seiner Schützlinge nicht, wie er zum Training oder Wettkampf kommen konnte, kümmerte sich Theo. In den Hochzeiten hatte der Verein über 600 Mitglieder, die Männer und die Frauen kämpften jeweils in der 2. Bundesliga und es gelang Theo den Weltkampfrichter Stephan Bode über viele Jahre hinweg als Bundesligatrainer für den Verein zu gewinnen. Aber auch die Kinder und Jugendlichen lagen Theo am Herzen ebenso wie die Integration von Spätaussiedlern und Asylbewerbern. Gleich in vier Stadtteilen richtete der Verein Judo-Angebote für sie ein. Für all sein Engagement wurde Theo im Jahre 2010 vom damaligen Landrat Dr. Arnim Bruxmit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Vom Nordrhein-Westfälischen Judo-Verband erhielt Theo im Jahre 1979 die bronzene und 2004 die silberne Ehrennadel. Mit dem Ausscheiden aus dem Vorstand wurde er 2018 Ehrenvorsitzender des 1. JJJC Hattingen.

In den letzten Jahren setzte Theo die Parkinson-Erkrankung mehr und mehr zu. „Nichts ist mehr selbstverständlich“ beschrieb Theo seine persönliche Lage, die er so gut es ging,meisterte. Theo – ruhe in Frieden und vielen Dank für deine Zeit, die du dem Judosport und dem 1. JJJC Hattingen gewidmet hast. Du wirst in vielen Geschichten und in unseren Herzen bleiben. Unvergessen bleibt der Hattinger „Stiefel“!

Angela Andree

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